Südostasien: Fremde Kulturen, aufregendes Essen, exotische Tiere. Die Länder in Südostasien haben jede Menge tolle Sachen zu bieten und vor allem besondere Dinge, die man meist so schnell daheim nicht erleben kann. Ein solches Erlebnis ist bestimmt auch das Beobachten von Wildtieren, vor allem von Elefanten. Die meisten Touristen möchten auf ihrer Südostasienreise diesen Tieren einmal ganz nah kommen und eine solche Begegnung steht oft ganz oben auf der “Bucketlist”. Auch ich hatte den Traum während meiner Reise Elefanten zu sehen und sie möglichst nah zu erleben. Doch leider sind die meisten Touren oder Ausflüge, die so etwas ermöglichen (Elefantenreiten, Baden mit Elefanten etc.) mit großem Leid für die Tiere verbunden. Die Tiere werden nicht artgerecht gehalten, müssen stundenlang bei drückender Hitze Touristen rumtragen und werden mit qualvollen Methoden “trainiert” beziehungsweise zu Gehorsam erzogen. Egal wie groß Dein Wunsch also sein mag einmal mit Elefanten etwas zu unternehmen, unterstütze auf keinen Fall solche Anbieter! Es ist wirklich Tierquälerei und nur wenn niemand diese Angebote mehr wahrnimmt, verschwinden sie vielleicht eines Tages.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Es gibt vereinzelt Anbieter, die sich auf den Artenschutz beziehungsweise die Rettung von Elefanten aus der Rodungs- und Touristenindustrie spezialisiert haben. Hier steht das Wohl der Tiere an erster Stelle und trotzdem hat der Tourist die Möglichkeit, den Tieren nahe zu kommen. Man sollte auf jeden Fall genau hinschauen bei solchen Anbietern, da sich immer mehr Unternehmen “Conservation Center” nennen, ohne dass sie es wirklich sind. Wird Elefantenreiten oder Baden mit Elefanten angeboten, kannst Du Dir sicher sein, dass dies KEIN richtiges Conservation Center ist, denn diese Aktivitäten sind nicht tierfreundlich. Eines dieser richtigen Conservation Center, wo das Elefantenwohl im Fokus steht, ist das Elephant Conservation Center in Xayaboury, Laos. Ich selbst habe dort zwei Tage verbracht und ich muss sagen, es waren mit die schönsten Tage, die ich in Laos und Südostasien verbringen durfte.
Das Elephant Conservation Center in Xayaboury liegt ca. drei Stunden von Luang Prabang entfernt auf einer Insel umgeben von Dschungel und Regenwald. Man kann selbst anreisen oder aber von Luang Prabang aus starten (der Anbieter holt einen dort vom Hostel / Hotel ab). Es gibt mehrere Programme, so kann man zwei, drei oder sechs Tage dort bleiben. Das Center rettet Elefanten aus der Waldrohdungs- und Touristenindustrie und versucht darüber hinaus Mahouts über artgerechte Haltung zu informieren sowie Touristen zu bilden, bestimmte Angebote (wie erwähnt) nicht wahrzunehmen. Auf der Webseite findet Ihr alle wichtigen Infos zum Center selbst, aber auch zu Preisen & Buchungen. Den Link findet Ihr HIER.
Die Lage des Centers ist atemberaubend! Die Insel ist wunderschön und absolut idyllisch gelegen. Auf der Insel selbst gibt es für die Besucher mehrere Bambus-Bungalows mit eigener Terrasse, Hängematte und Blick auf den See:
Dabei ist die Anzahl der Bungalows und damit auch der Touristen überschaubar, sodass es ein sehr individuelles Erlebnis ist. Neben den Unterkünften gibt es ein kleines Museum zu bestaunen, in dem die Geschichte und die Ziele des Conservation Centers erklärt werden sowie viele interessante Informationen über die Asiatischen Elefanten zusammengestellt sind. Außerdem gibt es ein großes Bambushaus, in dem gegessen wird (das Essen ist übrigens der Wahnsinn!). Dann gibt es noch die Unterkünfte der Mahouts und der Mitarbeiter, eine kleine Tierarztpraxis (falls die Elefanten einmal Verletzungen oder Krankheiten haben) und eine große Badestelle für die Elefanten. Stellt sich noch die Frage: Wo sind die Elefanten? Nun, diese leben im angrenzenden Dschungel, ohne Ketten können sie dort in einem riesigen Areal frei herumlaufen und einfach Elefant sein.
Vormittags und Nachmittags werden sie von den Mahouts geholt, damit sie im See baden können (ebenfalls frei, ohne Ketten und ohne Touristen auf dem Rücken). Dazwischen sind die Elefanten auch oft in der “Socialisation Area”, wo sie mit Artgenossen zusammenkommen und zum Beispiel versteckte Leckerli suchen. Der Besucher kann von Baumhäusern aus die Tiere beobachten oder direkt am Ufer beim Baden zuschauen. Dabei kommt man den Tieren sehr nah (wenn man möchte), so hatte ein Elefant beim Baden schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr und ist direkt auf mich zugelaufen als ich am Ufer stand und ihm zugeschaut habe. Er ist direkt vor mir stehen geblieben und ich konnte ihn dann sogar streicheln. Ein tolles Erlebnis!
Ein besonderes Highlight für mich das Beobachten der zwei Babyelefanten. Sie leben normalerweise separat mit ihren Müttern, damit sie ungestört aufwachsen können. Einmal am Tag kommen sie aber auch zu einer bestimmten Wasserstelle, wo sie mit ihren Müttern baden und spielen. Die Besucher können von einem Baumhaus aus zuschauen und glaubt mir, es ist wirklich unglaublich schön zu sehen! Die beiden waren einfach zu süß!
Die zwei Tage im Elephant Conservation Center waren wirklich zwei sehr besondere Tage, die ich nie vergessen werde. Auch wenn der Preis im Vergleich zu anderen Anbietern relativ hoch ist, so kann man hier ganz beruhigt sein, den Tieren nichts schlimmes zu tun und eine gute Sache zu unterstützen. Ich kann dieses Center wirklich mit allerbestem Gewissen weiterempfehlen. Wenn Du also mal in Südostasien bist und Elefanten sehen willst, dann nimm nicht die typischen Touristenangebote wahr, egal wie billig und verlockend sie auch sein mögen. Informiere Dich genau (Internet, Reiseführer etc.) und buche wirklich nur Sachen, bei denen die Tiere nicht für Deinen Spaß leiden müssen.
Hast Du schon Erfahrungen mit Elefanten in Südostasien gemacht? Schreib es mir gerne in die Kommentare, ich freue mich über Deine Meinungen, Erfahrungen oder Tipps 🙂
Anne