Drei Tage im Australischen Outback

Wenn man an Australien denkt, fallen einem sofort Sydney, Melbourne, das Great Barrier Reef und der Ayers Rock ein – doch letzterer wird häufig bei Australienrundreisen ausgelassen, vor allem bei begrenztem Zeitbudget. Das liegt meist an der sehr abgeschiedenen Lage und der eher mühsamen Anreise – mit dem Auto ist man Ewigkeiten im Outback unterwegs und Inlandsflüge sind wahnsinnig teuer. Das war auch der Grund, weshalb ich den Ausflug ins Australische Outback fast nicht gemacht hätte. Doch nachdem ich von vielen Bekannten und Freunden gehört hatte, wie beeindruckend dieser Ort rund um den berühmten Ayers Rock ist, habe ich mich spontan entschlossen, doch noch ins Outback zu fliegen, bevor die Heimreise nach Deutschland anstand. Und schon vorab kann ich verraten: es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Diese drei Tage waren mit die schönsten – wenn nicht sogar die schönsten – während meiner gesamten Australienreise.

Schon der Flug von Brisbane nach Ayers Rock war ein Erlebnis für sich. Für Ewigkeiten ging es über das Outback.  Flaches, von der Erde rotgefärbtes Land, dazwischen ein paar grüne Sträucher und Gräser – ansonsten nur die unendliche Weite. Und dann, wie aus dem Nichts, kommt nach drei Stunden Flug der majestätische Ayers Rock zum Vorschein. Ich weiß noch ganz genau, wie beeindruckt und vor allem überrascht ich von diesem Anblick war.

Australisches Outback

Uluru

Nach der Landung wurde ich direkt von meinem Reiseguide abgeholt. An dieser Stelle sei angemerkt, dass ich eigentlich kein Fan von Reisegruppen oder organisierten Touren bin. Allerdings wollte ich unbedingt viel über die Kultur, Religion und Geschichte der dort lebenden Aborigines erfahren. Außerdem hatte ich nur drei Tage für das Outback Zeit und wollte trotzdem so viel wie möglich sehen und erleben. Und was sagt ein altes Sprichwort: “Man sieht nur das, was man weiß.” Also habe ich mich für eine sehr individuelle, kleine Reisegruppe entschieden. Der Reiseguide lebt seit einigen Jahren rund um den Ayers Rock, beschäftigt sich sehr intensiv mit der Natur und Geografie des Australischen Outbacks und vor allem mit der Kultur und Geschichte der Aborigines. Er hat sogar eine Zeit lang in einem Reservat mit den Ureinwohnern Australiens zusammen gelebt und konnte uns so natürlich eine Menge Besonderes erzählen und zeigen.

Nach der Ankunft ging es also mit einem kleinen Bus – wir waren nur zehn Leute – zur wohl berühmtesten Sehenswürdigkeit des Outbacks: dem Ayers Rock. Dieser Felsen heißt in der Sprache der Aborigines Uluru und stellt einen sehr bedeutenden Ort für die Ureinwohner Australiens dar. Deshalb sollte man den Berg auch nicht besteigen, auch wenn dies theoretisch möglich ist. Ich bin allerdings der Meinung, dass man diesen Ort und das, was er für die Aborigines bedeutet, respektieren und deshalb auf die Besteigung verzichten sollte. Alternativ kann man nämlich auch einen tollen Rundgang um den Uluru machen, der wirklich sehr empfehlenswert ist.

Australian Outback

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Unterwegs kommt man an einem Kulturcenter vorbei, in dem interessante Ausstellungen zur Geschichte und Kultur der Aborigines gezeigt werden. Außerdem verkaufen dort Aborigines wunderschöne, selbst hergestellte Kunststücke. Wirklich sehr sehenswert!

Am Abend sind wir zu einem Aussichtspunkt gefahren, von dem aus wir den beeindruckenden Sonnenuntergang über dem Uluru beobachten konnten. Die untergehende Sonne taucht den Felsen in ein wunderschönes Licht und färbt ihn blutrot. Dieses Erlebnis sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Ayers Rock

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Sonnenuntergang Ayers Rock

Die Nacht haben wir in einem “Swag” verbracht. Nein, damit ist nicht das Jugendwort gemeint, sondern eine Kombination aus Matratze, Kissen und Schlafsack. Nah am Lagerfeuer haben wir so unter freiem Himmel geschlafen – ein einmaliges Erlebnis. Der Sternenhimmel war glasklar und atemberaubend schön. Die Milchstraße hat sich über den gesamten Himmel erstreckt, umgeben von unzähligen Sternen und Planeten. So etwas Schönes habe ich selten gesehen. Einfach beeindruckend und unbedingt empfehlenswert!

Am nächsten Morgen ging es schon vor Sonnenaufgang los, denn diesen wollten wir uns mit Blick auf den Uluru anschauen. Wunderschön, wie die Sonne über dem Outback aufgeht und es zum Leben erweckt. Ein absolutes Must Do!

Unser Weg führte uns anschließend zum Kata Tjuta, einer roten Felskette ganz in der Nähe des Uluru. Dort kann man eine herrliche Wanderung unternehmen, bei der man das Outback mit all seinen Pflanzen, Tieren und Landschaftsformationen sehr gut kennenlernt. Vor allem der Kontrast zwischen dem Rot der Felsen, dem Grün der Pflanzen und dem Blau des Himmels ist unglaublich beeindruckend.

Kata Tjuta

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Nach dieser tollen Wanderung ging es auf einer fünfstündigen Fahrt zu einem Campingplatz in der Nähe des Kings Canyon. Die Fahrt durchs Outback war absolut beeindruckend, wir haben wilde Kamele (die wurden einfach ausgesetzt, nachdem sie als Arbeitstiere nicht mehr gebraucht wurden), wilde Pferde, den weltweit drittgrößten Adler und unzählige Papageien gesehen! Außerdem haben wir viele Stopps inmitten dieser faszinierenden Landschaft gemacht.

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Am nächsten Morgen wurde der Nationalpark “Kings Canyon” erkundet. Auch hier lassen sich tolle Wanderungen unternehmen.

Red Center

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Vom Kings Canyon sind wir dann nach Alice Springs gefahren, von wo aus ich wieder zurück nach Brisbane geflogen bin. Auch wenn ich nur drei Tage im Outback unterwegs gewesen bin, war es ein absolut unvergessliches Erlebnis. Die Eindrücke sind unbeschreiblich und gehören definitiv zu den schönsten, die ich während meiner gesamten Australienreise gesammelt habe.

Solltest Du also einmal Australien bereisen, so plane auf jeden Fall ein paar Tage im Outback ein. Es ist eines der faszinierendsten Plätze und definitiv einen Besuch wert.

Warst Du schon einmal im Australischen Outback oder hast es vor? Schreib mir gerne Deine Erfahrungen, Fragen oder Erlebnisse in die Kommentare.

Anne

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