Bergwandern extrem am Mount Taranaki

Gestern bin ich wirklich über meine Grenzen gegangen als ich den Vulkan “Mount Taranaki” bestiegen habe.

Aber von vorn…

Ich hatte gelesen, dass man unbedingt diesen Vulkan besteigen sollte wegen der grandiosen Aussicht. Es wurde zwar gesagt, dass der Aufstieg recht mühevoll sei, aber was mich dann am Ende erwartet hat, hat mir mein lieber Reiseführer leider nicht verraten…

Auf den örtlichen Schildern wurde eine insgesamte Laufzeit von 8-10 Stunden angegeben, weshalb ich ganz in der Früh meinen Rucksack gepackt und mich auf den Weg gemacht habe. Der erste Teil war recht steil, aber gut machbar, da es Wege gab…das hört sich vielleicht selbstverständlich an – davon bin ich nämlich auch ausgegangen, dass es einen Weg nach oben gibt – war es dann aber leider nicht.

mount-taranaki

wandern-mount-taranaki

Nach ca. 2 Stunden hat dieser Weg nämlich aufgehört und ich habe mich auf einem riesigen Geröllfeld wiedergefunden -Vulkangestein. Das war so steil und dazu total instabil. Ich bin einen Schritt nach oben gegangen und zwei wieder zurück gerutscht. Nach endlosen Versuchen war ich wirklich kurz davor aufzugeben. Glücklicherweise kam eine Frau vorbei, die mir einen ihrer Wanderstöcke geliehen hat, womit ich dann das Geröllfeld gemeistert habe. Nachdem ich das völlig erschöpft geschafft hatte, kam der richtig extreme Teil: Bergsteigen. Vor mir lag eine steile und schier endlose Wand aus Steinen, an der man hochklettern musste. Ich muss wirklich sagen, dass ich echt Angst hatte, aber irgendwie wollte ich nach so vielen Stunden nicht umkehren und es bis ganz nach oben schaffen. Also bin ich da hochgekraxelt und vollkommen fertig auf dem schneebedeckten Krater angekommen. Nach einem Marsch durch dicken Schnee habe ich dann nach 7 Stunden den Gipfel erreicht. Ich war total glücklich und wirklich stolz auf mich, dass ich es doch noch geschafft hatte. Die Aussicht war tatsächlich grandios  (2518 Meter ist der Vulkan hoch), man konnte endlos gucken!

vulkan-mount-taranaki

vulkan-mount-taranaki

vulkan-mount-taranaki

vulkan-mount-taranaki

vulkan-mount-taranaki

vulkan-mount-taranaki

Nach einer ausgiebigen Pause kam dann für mich der härteste Teil: das ganze wieder runterlaufen. Ich bin ständig weggerutscht und die Klippen waren so steil, dass ich zwischenzeitlich etwas Panik bekommen habe. Als ich kurz vorm Verzweifeln war, kam ein Mann vorbei, der mir wohl meine etwas verzweifelte Situation angesehen hat und mir seine Hilfe angeboten hat. So sind wir dann sehr langsam, aber sicher, den ganzen Weg wieder runter geklettert. Meine Beine waren am Ende so erschöpft, dass ich nicht mal mehr stehen konnte. 

Insgesamt habe ich 12,5 Stunden gebraucht, aber ich bin wirklich sehr glücklich, dass ich es geschafft habe. Es klingt vielleicht etwas kitschig, aber dieser Tag hat mir gezeigt, dass wenn man etwas wirklich will, es auch schaffen kann! 🙂

Ich bin heute immer noch ziemlich geschafft, deshalb werde ich es heute etwas ruhiger angehen lassen und mir eine Glühwürmchenhöhle mit dem Boot anschauen.

Einen lieben Gruß,

Anne

Vorheriger Beitrag
Ein Ausflug in eine andere Welt – White Island
Nächster Beitrag
Big City Life in Auckland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.