Kia Ora in Aotearoa!
Das ist Maori (Sprache der Ureinwohner Neuseelands, die auch Maori genannt werden) und heißt so viel wie “Hallo im Land der langen weißen Wolke”. Nach über 21 Stunden mit Umstieg in Bangkok und Sydney sind wir vorgestern in Christchurch angekommen, wo wir eine Nacht übernachtet haben, bevor es dann mit dem Bus nach Dunedin ging. Der Flug war wirklich lang, aber wir haben auch schon eine Menge aus der Luft sehen können, wie das Opera House in Sydney oder die traumhafte Alpenlandschaft Neuseelands. Die Busfahrt von Christchurch nach Dunedin hat uns an der Ostküste der Südinsel entlang geführt und ich muss sagen, dass ich selten eine so tolle Landschaft gesehen habe. Auf der einen Seite der Straße ziehen sich die riesigen, schneebedeckten Bergketten entlang und auf der anderen Seite, nur ein paar Meter von den Bergen entfernt, erstreckt sich der Pazifische Ozean. Wirklich atemberaubend!
Gestern bin ich dann endlich in Dunedin angekommen, wo ich von meinem Mitbewohner Harry abgeholt wurde, der mir gleich halb Dunedin gezeigt hat. Wie man auf den Fotos sehen kann, liegt Dunedin direkt am Pazifik und ist umgeben von vielen Hügeln und Bergen. Die Stadt hat 130.000 Einwohner, wovon 30.000 Studenten sind. Also eine sehr lebendige und junge Stadt. Ein besonderes Highlight hier ist die Baldwin Street, die steilste Straße der Welt. Autos können da kaum hochfahren, zumindest hat Harrys Auto gestreikt. Es ist aber eine sehr interessante Straße, von unten sieht sie gar nicht so steil aus, aber wenn man sich auf den Weg nach oben macht, kommt man schnell ins Schwitzen und teilweise steht man fast senkrecht auf der Straße.
Nach der Sightseeing-Tour hat mir Harry mein neues Zuhause gezeigt. Ich wohne in einem Einfamilienhaus auf einem kleinen Berg mit tollem Blick auf den Ozean. Mein Zimmer ist ganz niedlich eingerichtet und die anderen Räume sind auch ganz schön, wobei das Verständnis von Sauberkeit doch sehr anders ist als in Deutschland. Doch der größte Schock war die Kälte in dem Haus. Neuseeländer besitzen nämlich generell keine Heizkörper und die Wände sind nicht isoliert. Als ich das erste Mal in das Haus kam, bin ich fast erfroren. Zum Glück hatte ein Mitbewohner einen Heizofen übrig, den ich mir sofort geschnappt und mein Zimmer auf normale Temperatur gebracht habe. Die fehlende Heizung und die damit verbundene Kälte (es sei nochmal erwähnt, dass hier Winter ist), ist aber kein Einzelfall, meinen Kommilitonen geht es auch so und die Professoren der Uni haben mir heute ebenfalls bestätigt, dass dieser Zustand vollkommen normal in Neuseeland ist. Aber zum Glück habe ich den Ofen, der das Zimmer in wenigen Minuten aufheizt.
Meine Mitbewohner, Harry, Andre, Matthew, Sam, Zoe und Emily sind unglaublich nett, offen und freundlich. Sie haben mich sehr nett empfangen, ein leckeres Essen gekocht und mir alles Wichtige erklärt. Nach dem ersten Kennenlernen war ich wirklich sehr erleichtert und glücklich, weil es ja doch immer eine Überraschung ist, mit wem man letztendlich zusammenwohnt.
Heute hatte ich dann einen Orientierungstag an der Uni, an dem uns alles erklärt wurde. Die Uni sieht wirklich toll aus und die Betreuer sind sehr sehr nett und hilfsbereit.
Von daher habe ich mich bis jetzt ganz gut eingelebt, nur der Jetlag muss noch weggehen 🙂